Auf Photos der Hochferner Nordwand ist mir rechts vom berühmten Hängegletscher eine gewaltige, elegante Eislinie durch die Nordwand der Hinteren Weißspitze aufgefallen. Auf die Schnelle waren keine Infos aufzutreiben, außer: “Direkte Nordwand”, 70°, IV+, erstbegangen von Hanspeter Eisendle. — UPDATE: Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich um die “Nordwandrinne” handelt, Erstbegeher: E. Weirather, R. Alpögger und Hanspeter Eisendle, 1978. Die “Direkte Nordwand” verläuft im unteren Teil weiter rechts. — Das intensive Photostudium ergab folgendes: Ein Eisschlauch führt durch die erste Hälfte, dann Linksquerung in großem Schneekessel und oben irgendwie kombiniert raus (Routenskizze bei den Bildern). So die Theorie… ob wirklich genug Eis da ist, war nicht auszumachen. Also, hilft ja nichts, hinfahren, anschauen. David war von der Idee schnell zu begeistern. Anfangs lief es gut, eine kurze Stufe gleich mal 70°, dann teils feinster Tritt- und Kletterschnee, teils etwas Gewühle. Leider wurde gerade an der steilsten Stelle des Schlauches die Eis- und Schneeauflage sehr dünn. Da das ganze nicht abzusichern gewesen wäre, probierten wir eine Umgehung durch eine kombinierte Rinne links. Doch auch hier war bald Schluss… ein alter Abseilstand zeugte von ähnlichen Versuchen. Da auch die Schwierigkeiten im obersten Teil ungewiss waren, und die Tage momentan auch nicht gerade die längsten sind, verzichteten wir auf weitere Versuche und entschieden uns zum Rückzug. Der verlief problemlos, einmal abseilen und den Rest abklettern…

Bin immer wieder begeistert wenn ich deinen Blog besuche, vor allem die coolen Bilder und Touren nice!!